New York City
Wie foxelt es sich in der bunten Stadt der Kuriositäten, Kulturen und Kapitalanleger?
Mal ausprobieren.
In der kleinen innerhäuslichen Oase, einem Raum voller Pflanzen und Licht in einem Bankengebäude, in der ich mich umzog, kamen sogleich Sicherheitskräfte angelaufen, um uns des Platzes zu verweisen. Bewunderer? Erlaubt. Friedliche systemkritische Füchse? Verboten.
Doch wir verließen die heilige Stätte ungeschoren und stürzten uns (anfänglich etwas "kopflos") ins Getümmel...
... mit dem Gebäude der United Nations als erster Station...
... und dann schön vor dem Yale Club posierend, den ich (ohne Rudolf) wenige Wochen zuvor als Teil der elitären Yale-Welt betreten hatte.
Und im schreienden Gegensatz dazu: Die lebenden Schilder, die sich namenlos hergeben müssen, um Fastfood-Tempel zu bewerben. Soll man sich nun freuen oder gruseln, dass echte Menschen im reizüberladenen New York offenbar einen Marktvorteil im Vergleich zu unbelebten Werbetafeln bieten?
Allerdings schenkt so gut wie niemand einer weiteren exzentrischen Figur besondere Beachtung. Nirgendwo schotteten sich die Menschen so ab, schauten so wenig, waren so desinteressiert an Rudolf und seiner Botschaft wie in New York. Es kämpft wohl jeder darum, im Meer der Menschen bei sich zu bleiben und nicht zu ertrinken...
Macht aber nichts. Wir sind ja nicht hier, um gefeiert zu werden, sondern um ein Angebot zum Aufblicken und Nachdenken zu machen.
Und JA! Da guckt doch einer!
Vom Norden New Yorks in den Süden zu Fuß - da braucht es eine Stärkung zwischendurch.
Und dann geht's weiter durch little Italy, diverse Parks...
... und leider auch durch die Abgründe von China-Town, wo in schäbigen kleinen Geschäften Fische, Krebse und andere feinfühlige Lebewesen in dreckstrotzenden, überfüllten Becken auf ihre Ermordung warten. Rudolf bewahrt bemerkenswerte Fassung - aber hinter der Maske fließen Tränen.
Wo sitzt die wahre Macht?
Hier...
... oder hier?
Jedenfalls kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass George Washington andere Träume von dem Zustand seines Landes 200 Jahre nach seinem Tod gehabt hat.
Und so geht ein langer Tag mit platten Füßen (und Pfoten), dem unguten Gefühl maximaler Erschöpfung und minimalen Wirkungsgrades - aber immerhin mit der Freiheitsstatue am Horizont zuende.