Aus der Woche gegriffen
Vom Geben und Nicht-Annehmen
Was man sich nicht alles anhören muss von Menschen, die einem den Versuch übelnehmen, die Welt zu einer besseren zu machen oder einfach nur so zu sein, wie man eben ist!
Die schwerste Erkenntnis angesichts dieser Beschimpfungen ist, dass wir es niemals schaffen werden, alle Menschen das Lieben zu lehren. Die schwerste Übung ist es, darüber nicht zu verbittern.
Dabei kann eine kleine Geschichte helfen (überarbeitet erzählt nach dieser Quelle):
Einmal lebte ein alter Krieger, der noch nie besiegt worden war. Eines Tages kam ein junger Schwertkämpfer ins Dorf, fest entschlossen, der erste zu sein, der den großen Meister bezwingen würde. Neben seiner jugendlichen Stärke besaß er die Fähigkeit, jede Schwäche seines Gegners zu erkennen und für sich zu nutzen.
Ohne auf den Rat seiner besorgten Schüler zu hören, akzeptierte der alte Meister die Herausforderung zum Kampf.
Als die beiden in Stellung gingen, begann der junge Krieger, dem Meister wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen. Er schmiss Dreck und spuckte ihm ins Gesicht. Stundenlang erging er sich in den schlimmsten Flüchen und Beleidigungen. Doch der Meister stand bewegungslos und ruhig da.
Schließlich hatte sich der junge Krieger verausgabt. Er war geschlagen und zog beschämt von dannen.
Bestürzt angesichts der schlimmen Beleidigungen und enttäuscht darüber, dass ihr Meister den Herausforderer nicht zurechtgewiesen hatte, versammelten sich seine Schüler um ihn und baten um eine Erklärung.
„Wie konntet Ihr solch eine Schmach über Euch ergehen lassen? Wie kam es, dass er ohne zu kämpfen von dannen zog?”
Der alte Krieger antwortete: „Wenn jemand kommt um dir ein Geschenk zu geben und du nimmst es nicht an, wem gehört dann das Geschenk?”
Eine Tatsache, die diese weise kleine Geschichte ausblendet: Die meisten solcher sich ereifernder Angreifer werden niemals einsehen, dass sie sich selbst schlagen. Oder um ein christlich getöntes Bild zu verwenden: Wenn wir dem Angreifer ungerührt die andere Backe hinhalten, werden sie dankbar auch auf diese eindreschen.
Wahrhafte Größe ist es, das Gesagte zu ertragen und unkommentiert stehen zu lassen – obwohl die Angreifer dann meinen, recht zu haben und es uns so richtig gezeigt zu haben.
In diesem Sinne: Weiterlieben. Punkt.