Rudolf in Bamberg

Just nach seiner Rückkehr konnten wir Rudolf für ein exklusives Interview gewinnen.

Rudolf in Bamberg

Nackte Allerleirau: "Sehr geehrter Herr Rotpelzchen..."

Rudolf: "Sie dürfen 'Rudolf' sagen."

Nackte Allerleirau: "Gern! Lieber Rudolf also: Du kommst gerade direkt aus dem schönen Bamberg. Was genau hast du dort getrieben?"

Rudolf: "Ich bin für die Pelz-war-Leben-Kampagne schaugelaufen. Auf dem Brustpelz trug ich eine Aufschrift mit meinem Namen, auf dem Rücken die Aufschrift "Augen auf beim Modekauf - Pelz war Leben!" und dazu noch eine Tasche, auf der die Adresse unserer Internetseite steht. Insgesamt war ich 8 Stunden, 5 1/2 am Samstag und 2 1/2 am Sonntag, unterwegs."

Nackte Allerleirau: "Eine stramme Leistung! Und wie war es dort? Was hast du erreicht?"

Rudolf: "Es war wunderbar. Bamberg ist eine sehr sehr schöne Stadt. Ich stehe ja sonst eher auf Wälder, aber in Bamberg habe ich mich wohlgefühlt. Und die Menschen! Es war der helle Wahnsinn. Am Anfang war ich etwas furchtsam und habe nur schüchtern ein "Servus" über die Lefzen gebracht. Aber ich wurde so freundlich empfangen! Nicht ein böses Wort habe ich gehört, nur Lächeln und frohes Lachen gesehen - ich war der Star von Bamberg!"

Nackte Allerleirau: "Also wollte dir keiner den Pelz über die Ohren ziehen?"

Rudolf: "Nein, aber an den Pelz wollten mir manche schon! Doch nur im besten Sinne: Viele Kinder fragten, ob sie mich streicheln dürften - und das durften sie natürlich, während ich mich mit ihren Eltern unterhielt. Auch viele Erwachsene wollten Photos mit mir - ich bewohne jetzt bestimmt an die 20 virtuelle Photogalerien!"

Nackte Allerleirau: "Das ist ja großartig! Und deine Botschaft ist hoffentlich auch rübergekommen?"

Rudolf: "Davon gehe ich aus. Unablässig hörte ich hinter meinem Rücken die Leute halblaut die Aufschrifft meiner Banner murmeln: "Pelz war Leben" - manchmal zustimmend, manchmal etwas fragend, oft aber mit einem "Aha!" in der Stimme. Das "Augen auf beim Modekauf!" wurde oft von einem bejahenden Unterton kommentiert. Und das Beste: Mir wurden die Flugblätter, die ich auch dabei hatte, aus den Händen gerissen! Zwar bin ich damit sparsam umgegangen und habe sie nur Leuten übergeben, die direkt auf mich zukamen..."

Nackte Allerleirau: "...aber die anderen gucken vielleicht ins Internet! Den Hinweis hast du ja gegeben. Meinst du auch, dass die Aktion nachhaltigen Erfolg haben wird? Denkst du, deine Botschaft hält wirklich jemanden vom Pelzkauf ab?"

Rudolf: "Eine Garantie dafür gibt es natürlich nicht. Im Allgemeinen sind Menschen ja nicht besonders gut dazu in der Lage, Informationen aus der einen in die andere Situation zu übertragen. Aber ich habe schon mal den Beweis dafür, dass ich bei vielen 'im Kopf' geblieben bin: Als ich am Sonntag herumlief, kamen mehrere Leute auf mich zu und sagten: "Dich habe ich doch gestern schon gesehen, jetzt will ich doch mal wissen, wer genau du bist!". Das war ja auch der Sinn: Den Leuten Denkanstöße geben, ein kleines Fragezeichen aufwerfen und dieses mit der Parole "Pelz war Leben!" in ein Ausrufezeichen zu verwandeln, das nachklingt, wenn jemand in die Versuchung kommt, ein Pelzprodukt zu kaufen!"

Nackte Allerleirau: "Was war denn dein bestes und was dein schlechtestes Erlebnis?"

Rudolf: "Schlimm war nur die Hitze. Die Sonne knallte vom Himmel - da ist es mir im dicken Pelz manchmal doch schon ziemlich heiß geworden. Das hat mir allerdings auch ausdrückliche Bewunderung vieler Passanten eingebracht. Am besten war, dass ich am Sonntag Morgen unversehens mitten in eine Marienprozession geraten bin. Das war so nicht geplant, aber auf diese Weise zog dreiviertel Bamberg an mir vorüber - und nahm die Botschaft mit."

Nackte Allerleirau: "Vielen Dank, Rudolf, und nun ruh' dich mal schön aus, damit du bald wieder fit bist für die nächste Runde in der Null-Euro-Kampagne."

Rudolf: "Danke, das mache ich und melde mich zurück, sobald ich wieder als rotpelziger Reporter unterwegs war!"
 

Rudolf in Bamberg